Zweiter Sieg gegen die Schachfreunde

 

Auch die Widrigkeit eines ungeheizten Gemeindesaals konnte den VSK nicht bremsen. Die Spieler der 1. Mannschaft kamen hochmotiviert an die Bretter zum Auswärtskampf bei der 2. Mannschaft der Schachfreunde. Allen war bewusst, dass es für den Verbleib in der Stadtliga notwendig ist, in Begegnungen gegen gleichstarke oder schwächere Teams doppelt zu punkten.

 

 Und am Spitzenbrett gab Riccardo Staak mit den weißen Steinen gleich die Schlagzahl vor. In der remisträchtigen slawischen Abtauschvariante nutzte er eine Ungenauigkeit seines, um über 140 Elopunkte höher bewerteten, Gegners, um den zentralen d-Bauern zu gewinnen. Danach standen die schwarzen Figuren so ungünstig, dass 7 weitere weiße Zügen zur Aufgabe des Gegners ausreichten. Nach weniger als 2,5 Stunden war der erste Punkt gewonnen. Thomas Becker war es an Brett 4 vorbehalten, mit seinem soliden Spiel um 22.00 Uhr ein Remis beizusteuern. Anschließend konnte Berend Feddersen gegen den mit chronischer Zeitnot kämpfenden Fritz Fegebank dem Mannschaftsführer einen Schwarzsieg melden.

Gegen 23.00 Uhr signalisierten die Schachfreunde mit einem Sieg an Brett 7, dass der Mannschaftskampf nicht so einseitig verlaufen sollte, wie es am Anfang aussah. Nachdem Ingo Kurre sich mit Weiß positionellen Vorteil im Mittelspiel herausgespielt hatte, bot er mit einem passiven Springerzug seinem Gegner die Möglichkeit, mit einer Springergabel zu drohen. Urgestein Georg Zippert, mit vielen Jahrzehnten Schacherfahrung versehen, ließ sich nicht zweimal bitten und nutzte die Gelegenheit, mit der Eroberung der h- und g-Bauern den weißen König zu entblößen und auf f3 einen Läufer zu installieren, der dann das typische Mattbild auf h1 ermöglichte. Und kurz darauf musste auch Stefan Klemm am zweiten Brett die Segel streichen. Gerade als es darum ging, seine vorteilhafte und verteidigungsfeste Stellung zu verbessern, führte wiederum ein passiver Springerzug Volksdorf an Brett 2 auf die Verliererstraße.

 

Beim Spielstand von 2,5:2,5 wurde es nicht nur spannend, sondern auch spät. An Brett 5 hatte Axel Chmielewski beschlossen, an diesem Abend ohne Risiko zu spielen. Er lehnte als Mannschaftsführer selbstverständlich ein frühes Remisangebot im 23. Zug ab, versäumte es aber, seinen Stellungsvorteil im Mittelspiel auszubauen. Aber mit einer guten Endspielführung und dem ungenauen Gegenspiel konnte er in der fünften Stunde den dritten Volksdorfer Sieg ausnutzen. Der VSK führte wieder.

 

An Brett 3 war Kajo Mondorf als Weißer wieder in einer für ihn typischen zähen Partie verhaftet. Zwar war auf Volksdorfer Seite ein Qualitätsvorteil entstanden, aber die weiße Königsstellung gab Anlass zur Besorgnis. 44 Züge absolviert, die zweite Zeitphase bereits weit vorangeschritten und Caissa hatte sich noch zu keiner Seite geneigt. Das noch gut besetzte Brett bot beiderseits Gelegenheit zum Fehlgriff. Und diesen leistete sich der Schachfreund, indem er in Zeitnot die Dame einstellte. Damit war der Mannschaftskampf gewonnen. An Brett 8 bot sich noch Edgar Kröger die Chance, bei eigenen materiellen und positionellen Vorteil den Sieg auszubauen. In höchster Zeitnot fand er jedoch nicht die richtigen Züge und musste nach Zeitüberschreitung aufgeben.

 

Mit dem angestrebten Sieg gegen den Konkurrenten um den Klassenerhalt traten die verbliebenen Volksdorfer weit nach Mitternacht die Heimreise an. Sie werden die Begegnung mit den freundlichen und zugewandten Schachfreunden in guter Erinnerung behalten. ac