Der Blick auf unsere Begegnung gegen Bille SC bringt große Freude mit sich und sicherlich ebenso Motivation für das restliche Drittel der Saison.
Als nach gut eineinhalb Stunden die ersten drei Bretter ihr Spiel beendet hatten, ahnte ich, dass an diesem Abend etwas gehen könnte. Alle unsere Spitzenspieler hatten ihre zum Teil deutlich höherbewerten Kontrahenten neutralisiert. Günter vermochte es als Weißer durch konsequente Vereinfachung bereits nach 13 Zügen die Luft aus der Partie zu lassen. Stefan spielte seine Spezialvariante in der holländischen Verteidigung und folgte dem Beispiel des großen Bruders und bot als Schwarzer ebenfalls im 13. Zug remis an, was sein Gegner annahm, obwohl er laut Engine etwas besser stand. Und Kajo hielt es für opportun, in einer leicht besseren Stellung seinem um mehr als 250 Elopunkten höher bewerteten Gegner nach 16 Zügen ebenfalls ein Remis zu offerieren.
Dann tat sich 1,5 Stunden ergebnismäßig nichts.
An Brett 6 hatte Berend das Biller Urgestein Siegfried Wölk in ein Doppelturmendspiel mit ausgeglichener Stellung verwickelt und gegen 22.00 einigte man sich auf remis. Spielstand 2:2.
Es war bereits 22:30 Uhr geworden, als sein Nachbar Ingo in einer kombinatorischen Abwicklung einen Rechenfehler seines Gegners zu einem Figurengewinn nutzen konnte und uns in Führung brachte.
Ich spielte an Brett 5 eine Achterbahn-Partie. Nachdem ich die Eröffnung misshandelte und nach zwei Schnitzern glatt einen Turm weniger hatte, galt für mich nur noch die Maxime „ Weiterspielen, um das Mannschaftsbild nicht zu schwächen und die noch kämpfenden Volksdorfer nicht durch Aufgabe zu demotivieren“. Dann offerierte mir Caissa eine neue Chance. Die gegnerische Dame konnte sich einem Angriff nicht entziehen und ich machte Material gut. Die Bewertung wechselte von minus 4 auf plus 1. In der Folge behandelte mein Gegner die Stellung schlecht und die Bewertung erhöhte sich auf plus 2,9 zu meinem Gunsten. Dieses Hin und her verwirrte mich aber mehr als meinen Gegner. Ich dachte zu kompliziert, unterschätzte die gegnerischen Drohungen. 6 Züge später war eine ausgeglichene Position auf dem Brett und weitere 4 Züge griff ich zum falschen Verteidigungszug, so dass ich schlussendlich verlor.
Einziger Trost für dieses Desaster war am Ende die Freude über unseren Mannschaftssieg.
Denn Edgar brachte uns gegen 23 Uhr wieder in Führung. Obwohl Edgar mit einer Qualität mehr spielte, stand sein Gegner aufgrund von 2 Mehrbauern besser. Im 43. Zug gab der Gegner aber die Kontrolle über das Feld f4 und Edgar bestrafte dies mit einem gnadenlosen Angriff auf die gegnerische Königsstellung.
Jetzt lief nur noch die Partie von Thomas an Brett 4.
Beim Spielstand von 4,0 : 3,5 hatten wir einen Mannschaftspunkt bereits sicher. Auf dem Brett stand ein Doppelturmendspiel mit 2 Minusbauern zu unseren Ungunsten. Daraus entwickelte sich ein Endspiel von 3 weißen Bauern gegen einen schwarzen Turm. Wenn die Bauern weit vorgerückt sind, geht das bekanntlich nicht gut aus für die Turmpartei. So zeigte auch hier die Tablebase, dass nach der von Thomas gewählten Fortsetzung im 54.Zug Weiß in 44 Zügen matt setzt. Zu unserem Glück griff der Bille SC Spieler Alexander Indinger im 56. Zug daneben und die Bewertung sprang auf 0,0.
Diese Chance ließ sich Thomas nicht entgehen und sicherte mit dem Remis unseren Sieg.
Fazit: Starke Leistung an den vorderen Brettern, wechselhaftes Spiel an den übrigen Brettern und letztendlich viel Glück auf unserer Seite
Am Mittwoch, den 17.05. wollen wir wieder gemeinsam ein paar Partien der 1. und 2. Mannschaft analysieren.
Mitglieder wie Gäste herzlich willkommen!
ac