Volksdorfer Schachecke Nr. 14


Schach und die schöne Literatur - Teil 3

von Rudolf Angeli

Wer in diesen Tagen des verschärften Lockdowns sich zuhause wieder verstärkt dem Lesen zuwendet, ob zur Erbauung oder Ablenkung, ist vielleicht auf der Suche nach neuer Lektüre und ungelesenen Autoren.
Wer dazu Interesse und ein wenig Ahnung vom Spiel der Könige hat, kann beides trefflich miteinander verbinden. Viele bekannte und herausragende Schriftsteller haben nicht nur selbst mit Leidenschaft gespielt, sondern in vielen Romanen und Erzählungen diesem unendlichen und unerforschbarem Spiel nachgespürt. Mit allen Literaturformen, Kriminal-, Fantasyromane, psychologische Gesellschaftsromane, in allen Metiers belegten sie das Thema Schach. Auch Lyrik und mathematische Rätsel der besonderen Formen sind darunter.           
Die Auswahl dieser arttypischen Literatur ist immens. Um rasch zu empfehlenswerten Titeln und Autoren zu kommen, bedarf es kompetenter Führung. Eine der Möglichkeiten stellen die spezifischen Bibliographien, wie z.B. der bereits vorgestellte Kieler Schachkatalog oder das Buch von Alfred Kiefer „Das Schachspiel in Literatur und Kunst“ von 1958 dar. Beides nur antiquarisch zu finden. Kiefer liefert den Beweis, wie breitgefächert das Schachspiel auf allen Feldern der neun Musen erblüht. Ob in der Poesie der Jahrhunderte, der Epik und den Dramen, von Lessings „Nathan der Weise“, über Goethes „Goetz von Berlichingen“ bis zu Dürrenmatts „Das Schachspiel“, überall hatte das Spiel seinen Auftritt in einer Nebenrolle oder als Hauptdarsteller. Und noch eins zeigt Kiefers Buch, dass sich das Spiel nicht nur bei den Literaten wiederfindet, sondern auch die bildenden Künstler sich immer wieder von der Schachgöttin Caissa motivieren ließen.   
Auf eine besondere, großartige, literarische und künstlerische Präsentation des Schachs möchte ich gerne verweisen:
Es sind die Webseiten von Elke Rehder aus Barsbüttel, in unmittelbarer Nachbarschaft:

 

Elke Rehder wurde 1953 in Hamburg geboren. Sie studierte Freie Kunst in London und war Mitglied der Paddington Art Society und der Free Painters and Sculptors in London. Sie lebt und arbeitet in Barsbüttel bei Hamburg als freiberufliche Malerin, Graphikerin und Buchkünstlerin. Inspiration und Motivation für ihr künstlerisches Schaffen war ihr Leben lang das Schachspiel mit all seinen Facetten. Elke Rehder vereinigt die Freude an der Kunst mit der Lust am bibliophilen Sammeln, der wissenschaftlichen Recherche der Schach- und Literaturgeschichte und als kompetente Antiquarin Sammlung und Weitergabe seltener Objekte.  
All dies ist auf ihren sorgfältig über die Jahrzehnte zusammengestellten Webseiten zu erleben, zu erfahren. Auf den ersten Blick kommen sie unscheinbar daher, folgt man ihren vielen Links und Unterseiten, so taucht man ein in ihren eigenen Kosmos der Kunst, der Literatur und des königlichen Spiels.
Die Abbildungen und Beschreibungen ihrer Werke erzeugen einen Besuchseindruck wie in einem virtuellen Rehder-Museum.
Ihr bildnerisches Genie beherrscht alle Formen: Zeichnungen, Holzstiche, Grafiken, klein- und großformatige Gemälde, vieles auf eigenen Künstlerpressen in kleiner Auflage gedruckt. Seit langem wird sie regional, überregional, ja international wahrgenommen. Ihre Werke zieren seit Jahren Buchillustrationen, Veranstaltungs-ankündigungen, Galerien und Ausstellungen. Auch in der spielenden Schachwelt ist sie längst bekannt als Expertin in der Schachgeschichte und mit ihrer unverwechselbaren künstlerischen Umsetzung des Spiels.     
Lassen Sie sich Zeit bei Ihrem ersten Besuch bei Elke Rehders Kunst- und Schachgarten. Mit abgelegter Hektik und einem Glas Rotwein erfährt man die Schönheit der Kunst, Literatur und des Schachspiels. Die Rehder-Welt ist zweigeteilt:

http://www.schachchess.com

www.elke-rehder.de
Um sich der Person Elke Rehder zu nähern, lege ich Ihnen einen Besuch ihres Eintrags bei Wikipedia
ans Herz.

 

Passend zur aktuellen Neuerscheinung bei Elke Rehder Presse:   
Elke Rehder:
Schachaufgaben im Original. Band 4: Schachaufgaben aus A. H. Payne's Illustrirtes Familien-Journal 1859–1861. Barsbüttel, Elke Rehder Presse, September 2020:        


Eine Schachtüftelei für unsere Freunde „künstlerischer“ Schachaufgaben:

Das unsterbliche Endspiel

Endspielstudie von A. Troitzky „Nowoje Wremja““ 1897.

Weiß am Zug gewinnt. (aus Alfred Kiefer: Das Schachspiel in Literatur und Kunst).