Volksdorfer Schachecke Nr. 23


Schachspieler hoffen, dass bald wieder gespielt wird

von Axel Chmielewski

Die Pandemie hat auch in diesem Jahr, den offiziellen Spielbetrieb im Hamburger Schach vorerst lahm gelegt. Die erste und die zweite Runde der Hamburger Mannschaftsmeisterschaft, die traditionell im Januar startet, wurden ausgesetzt. Sie sollen nach der Schlussrunde im Juni nachgeholt werden. Auch die höheren Spielklassen der Oberliga und der Landesliga mussten in den Monaten Januar und Februar  pausieren. Ob der Spielbetrieb nach den Märzferien wieder aufgenommen werden kann, wird der Spielausschuss nach einem Hearing der Vereine Anfang März entscheiden.

Gegenwärtig gilt in Hamburg für den Zugang zu Sport in Innenräumen noch die Zugangsregel „2G+“. Es ist aber möglich, dass diese Anforderung in den nächsten Wochen abmildert wird. Da zahlreiche junge Spieler am Brett sitzen, ist es fraglich, ob alle diese Anforderungen erfüllen können. Unklar ist ebenso, ob alle Vereine wieder in ihre Spielstätten zurückkehren können. Altenheime, Stadtteilzentren, Kirchen bieten vielen Vereinen eine Heimat. Da sie  ihre Angebote vorwiegend für ältere Bürger machen, spricht vieles dafür, dass dort Zutrittsbedingungen nicht gelockert werden.

 

Bemerkenswert ist, dass große Teile der Schachsenioren, die eine der Risikogruppen der Pandemie sind, sich in ihrer Ausübung des Schachsports nicht bremsen lassen. In den letzten Wochen und Monaten wurden die offenen Seniorenmeisterschaften in Büsum, Binz und Berlin mit zum Teil deutlich über 100 Teilnehmer ausgetragen, die teilweise weit angereist waren. Neun Tage nahmen sie es in Kauf, mit Gesichtsmaske mehrstündige Partien auszutragen. Neben einer vollständigen Impfung mussten sie sich an bestimmten Tagen einem Schnelltest unterziehen.

Für diese Senioren hat das Schachspiel auch im hohen Alter eine große Bedeutung. Schach hält jung und verschafft Lebensqualität, Der Kopf wird trainiert und die Begegnungen mit den Schachpartnern bietet Gemeinsamkeit und erfreut die Seele. Dabei spielt es für viele eine untergeordnete Rolle, ob sie Siegchancen habe.

 

Das folgende Partiefragment stammt von der Seniorenmeisterschach in Büsum. Es zeigt die Bedeutung von Diagonalen und Linien:

 

 

Schwarz am Zug beherrscht nicht nur die Felder b8 bis h2 der dunkelfarbigen Diagonale, sondern auch noch die b-Linie.

Nach dem Zug Dame von g5 nach g3, muss Weiß das Matt auf h2 abwehren, indem er die Dame von f1 nach g1 zieht. Schwarz schlägt nun mit seinem Turm den Springer auf b1 und zeigt, dass die weiße Dame überlastet ist.

Im Schach versteht man unter einer Überlastung, dass eine Figur mehrere Verteidigungsaufgaben erfüllen muss und nicht alle gleichzeitig erfüllen kann. Hier kann die weiße Dame nicht den Springer decken und das Matt abwehren