Unnötige Niederlage gegen HSK 7

Im Spitzenspiel der 3. Runde der Stadtliga B gab es eine knappe 3,5 zu 4,5 Niederlage gegen HSK 7. Es war kurz nach Mitternacht als 7 Partien beendet waren und das Match unentschieden stand. Erst in Zeitnot und durch die lange Verteidigung eines schlechteren Endspiels zermürbt, verlor Mannschaftsführer Axel Chmielewski seine Partie

 

Dabei hatte es gut begonnen. Nach etwas mehr als 2 Stunden meldete Ingo Kurre den ersten vollen Punkt. Wieder einmal hatte er mit einer Gambiteröffnung den Gegner verwirrt, der dann nicht mehr die besten Züge fand und schnell kombinatorisch besiegt wurde. Am Spitzenbrett einigte man sich bereits im Mittelspiel nach Zugwiederholung auf eine Punkteteilung. Wohl aus Respekt gegenüber seinem knapp 100 Elo-Punkte stärkeren Gegner, hatte das HSK-Spitzenbrett keine Ambitionen, seine geringfügig vorteilhafte Stellung weiter zu entwickeln. Dann musste Berend Feddersen an Brett 6 die Segel streichen. Berend konnte den Verlockungen nicht widerstehen, mit seinem  Springer König und Dame des Gegners aufzugabeln. In der  damit verbundenen Kombination büßte er aber eine Figur ein. Obwohl er anschließend zäh kämpfte und  zeitweise drei Bauern für die Figur hatte, konnte er die Partie nicht mehr halten. Thomas Becker holte kurz vor Ablauf der ersten Zeitkontrolle an Brett 4 wiederum mit seinem grundsoliden Spiel ein sicheres Remis. Stefan Klemm hatte die Qualität gewonnen und stand vor dem Gewinn eines Bauern, als sein Gegner im 35. Zug aufgab. Kurz darauf musste Kajo Mondorf an Brett 3 die Segel streichen

 

So liefen kurz vor Mitternacht in der Endspurtphase noch die Partien an Brett 8 und 6. Und hier schlug das Pendel zugunsten der Gäste vom HSK aus. Caissa hielt es jedenfalls nicht mit den Volksdorfern, sondern verwirrte die noch kämpfenden Streiter so sehr, dass der Kampf verloren ging. Zunächst gab Edgar Kroeger an Brett 8 seine Partie remis, obwohl er viel vorteilhafter stand und der Gegner einen Bauernverlust nicht vermeiden konnte. Stockfish 15 bewertete den Volksdorfer Bauernvorteil mit 6,5 Bauerneinheiten. Noch schlimmer trieb es Caissa am 5. Brett. Zunächst  hatte Jean Louis Sander vom HSK den im Mittelspiel gewonnenen Mehrbauern aufgrund schlechter Verteidigungszüge in einen deutlichen Vorteil ausgebaut. Doch dann hielt Caissa es zur Abwechselung mit dem VSK und dieser Vorteil verflüchtigte sich Zug um Zug. Um noch ein wenig mehr Unterhaltung zu erleben, ließ Caissa im 63. Zug ein studienartiges Endspiel aufs Brett kommen. Den Weg zum Unentschieden mit nur noch wenigen Minuten auf der Uhr überforderte den Volksdorfer Mannschaftsführer an diesem ohnehin schon epischen Schachabend. Dazu hätte es computergleicher Fähigkeit bedurft.

 

Versucht man den Willen der Göttin Caissa zu deuten, dann kann man nur schlussfolgern: Leute, lernt Endspiele zu beherrschen, gebt nicht so schnell auf und hebt euch genügend Zeit für die Endspielphase auf, damit ihr auch kompliziertere Endspiele ausreichend analysieren könnt. ac